Aspergerwien-Empowerment SHG für erwachsene Autist(inn)en
 
Dienstag, 8. April 2003
Vom blauen Dunst zur schwarzen Pest

die alte Frage: WIE GEWÖHNE ICH MIR DAS RAUCHEN AB
von der entwicklung dieses threads verspreche ich mir noch viel
sei es durch eigenen input, sei es durch input anderer
bei mir persönlich ist es so dass sich der hals und die lunge innerhalb kürzester zeit melden wenn ich zuweit geh
auch rauch ich nur wenn ich grad mit einem raucher eine beziehung hab.
es hat etwas verbindendes, dieses ritual

und es funzte wirklich: ich sagte mir anfang der 90er: 3 jahre nix rauchen. und das ging völlig problemlos. seitdem weiss ich dass es ohne zigi geht. selber darf ich kein packerl besitzen. sonst ist es aus und ich rauch alles. also nehm ich das packerl mit zum partner, schenks ihm dann und schnorr dafür ab und zu eine ab. der partner also als lungenkrebsverwalter.
zum HUSTEN: raucher schrieben mir, dass es ihnen überhaupt nicht auffällt, wenn sie durch ständig anhaltendes husten ihre umwelt terrorisieren. es wird also nicht nur der raucher in mitleidenschaft gezogen -durch den rauch nämlich, sondern auch durch die abstoßende lärmbelästigung.
daher der starke ausdruck: schwarze pest.
wenn man einem raucher ausweicht, muss er sich nicht wundern. es ist numal nicht jedermanns sache

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auf ALPHA

welches nur einem eingeschränkten Kreis von 47 Lesern einsehbar ist, habe ich in Sachen Nichtrauchen schon vorgewerkt:
http://alpha.antville.org/stories/66787
und weitere storis dort die ich noch recherchieren muss. alpha ist voll davon.
enot: stori machen ist ganz einfach, du clickst auf add_a_story, schreibst, und dann gehört das online-in-weblog.
mach dir vorläufig keine gedanken über topics, rubriken, oder so.
es ist ein nichtraucher log und alles kommt ganz einfach auf die frontpage, wie diese 2 storis. ('stori' so zu schreiben, ist bei mir orthographisches stilmittel, aber das haben wir eh schon mal besprochen) freue mich riesig über die freundschaft mit dir, enot!

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antwort an diethelm @ rauchen-aufhören

diethelm ich kannte 2 männer um die 50 die es in ebendiesem alter geschafft haben vom wirklich starken packl-raucher plötzlich zum nichtraucher zu werden und sei es im 2. anlauf
ausschlaggebend dafür ist auch hier oft eine tagelang quälende hustenattacke - daher bin ich der meinung, dass es mit dem rauchen-aufhören NIE zu spät ist

anbei mit hftl frdl genehmigung hier diethelms text für all jene, die nicht als alpha-leser eingetragen sind
(subskription via woelfinsusi@gmx.at)
DIETHELM wrote
eigentlich wollte ich
cellophan erzählen, dass Raucher nie mehr wieder mit dem Rauchen aufhören können. Das einzige, was sie machen können, ist, nach dem "munter werden" nicht mit dem Rauchen einer Zigarette anzufangen.

Ich selbst habe 32 Jahre lang geraucht und immer wieder damit "aufgehört". Anfangs sporadisch, dafür länger anhaltend, später häufiger, leider nicht mehr so lange anhaltend und zum Schluss sogar 50 mal am Tag. Das war echt aufreibend. Mehr als aufreibend waren auch die 2 Wochen, in der ich das Aufhören auf 10 mal pro Tag zurück schraubte: immer nur warten, warten, warten auf den Moment, wo ich mir wieder eine erlauben durfte.

Aber dann kam mir die Erleuchtung: "Ich fange keine mehr an!". Klingt lässig, no jo, sog ma so. Aber vorher, während der 2 Wochen habe ich alle Umstände aufgezeichnet (soweit ich sie selbst überblickte), unter welchen ich mir eine Zigarette geben musste und habe angefangen, alle diese Umstände soweit wie möglich auszulassen, das schlimmste war, kein Kaffee mehr.

Der Duft des frischen Rauches lockt mich immer noch, und manchmal, bei bestimmten Situationen kommt es vor, dass ich aufsteh, zu meinem Anorak oder Rock gehe, um in der Tasche nach einem Packerl Zigaretten zu suchen und nach einem Feuerzeug, nur um festzustellen, dass ich immer noch ein Raucher bin; dabei habe ich seit 15 Jahren keine mehr angefangen. Aber Kaffe trink ich wieder! Allerdings, praktisch nur noch zum Frühstück. - by diethelm

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Wie lange ist es ein Genuss,

und ab wann wird es Sucht? Das ist bei allen "Genussmitteln" die Frage. Jahrelang geht es mit 5 bis 10 Zigaretten dahin, und auf einmal braucht es 15, 20, 30, 50 Stück pro Tag. Hätte ich nie mehr als 10 geraucht, ich hätte auch nie daran gedacht, aufzuhören. Es gibt Menschen, die reden da von willenschwach. Wieso aber war ich lange willensstark genug, um dann aber schwach zu werden?

Ich kenne einige "trockene" Alkoholiker, denen erging es ebenso. Teilweise Jahrzehnte lang waren es so einmal bis zwei mal pro Monat ein, zwei, manchmal drei Vierterln oder Bier beim Zusammensein, man redet sich leichter und lacht dann eher. Auf einmal aber ein Bier zum Essen, dann ein zweites auch ohne Gesellschaft und nun auf einmal läuft der Nachmittag ohne dem nicht mehr so recht und irgenwann braucht es dann noch drei, fünf oder noch mehr, damit man überhaupt schlafen gehen kann. Lassen wir die Zeiten unter dem zwanzigsten Lebensjahr weg, aber dann waren diese Menschen immer noch dreißig vierzig Jahre willenstark. Auf einmal dann nicht mehr? Gut, einige verlieren die Willensstärke schon früher, einige haben sie genau genommen nie, viele auch verlieren sie nie. Ist diese Erklärung denn nicht doch zu einfach?

Diesen trocken Alkoholikern ergeht es ganz ähnlich wie mir. Sie dürfen keinen Schluck mehr trinken, sonst ist es vorbei. Ich darf keine mehr rauchen, denn dann ist es auch wieder vorbei. Bei ihm sind's dann wieder 10 Bier am Tag und bei mir sofort wieder 50 Zigaretten. Irgendwie sind Raucher schlechter dran, es gibt ja auch um einige mehr. Zum anderen aber, Zigaretten sind an Verkehrsunfällen ebenso stark ursächlich beteiligt, wie Alkohol und neurdings auch Handies. "S'is ois a pest" und es gibt gewiss noch eine Menge andere Genüsse, die ähnliche Probleme machen

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ich find es sehr schad

wenn man mit der abhängigkeit so weit ist dass man auch keine fallsweise genusszigarette mehr rauchen darf
es kann gut möglich sein dass ich mich hier in der argumentation wiederhol
jedenfalls von mir denk ich ich war nie wirklich abhängig
nie physisch
eher gefiel mir die tätigkeit, die manuelle
und in diesem sinn ist für mich die genusszigi ok, wenn der partner bitteschön mein packerl verwaltet. und wenn der partner eh nicht raucht, dann brauchich auch selber nicht rauchen
hab ich aber ein packl, gehts mir wie dir: dann ist es recht bald weg
und dann ist da noch der körper als indikator
bei mir extrem wirkungsvoll
bei mehr als 2 zigi am tag fängts kratzen an
und irgendwann diese grauslichen hustanfälle die ich mir wirklich nur allein absolvieren trau
das prägendste für mich war wirklich die korrespondenz mit einem exraucher der sagte dass es den rauchern garnicht auffallt dass sie mit ihrem husten extrem stören
auch sprach ich mit einer noch-raucherin
sie meinte: wenn raucher husten, zünden sie ne zigi an, dann geht der husten gleich weg
welch paradoxon
verzeih dass ich hier auch oft auf die husten problematik zu sprechen komme - sie ist es ja die mich geprägt hat und die das thema für mich so wichtig macht

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ich auch

und ich setze mich sehr gerne zu Rauchern, um "mitzuschnuppern". Insoferne bin ich in einer weitaus glücklicheren Lage als jeder Alkoholiker. Andererseits gibt es, soweit ich weiß, weitaus mehr Zigarettengenießer, die süchtig werden, als "Alkoholgenießer". Wie das bei mir mit dem Husten war, kann ich allerdings nicht sagen, doch bei jener Anzahl von filterlosen Zigaretten war das Flimmerepithel der Lunge ohnehin paralysiert und die erste Zigarette gabs schon zum Pinkeln, gleich nach dem Aufstehen.

Was mich immer wieder beschäftigt, ist die Frage, was es eigentlich ist, das den Genuss oft erst nach sehr langer Zeit in Sucht umschlagen lässt. Ich habe jahrelang nur "genussgeraucht"; die Paar Alkoholiker, die ich kenn haben zum Teil Jahrzehnte lang ebenso nur zum Genuss getrunken wie viele andere bis an ihr Lebensende, ohne süchtig zu werden. Auch unter den "Genießern" harter Drogen wie Opium, Heroin und Morphium gibt es welche, die sie zeitlebens (oder auch nur eine Zeit lang) genießen, ohne davon süchtig zu werden. Gibt es überhaupt einen Genuss, eine Tätigkeit, die nicht in Sucht umschlagen kann? Von Eifersucht bis Streit-, Kauf-, Spiel- und Fresssucht und noch einiges anderem mehr wissen wir es ja. Warum bei vielen (bis einigen wenigen) nicht, bei einigen (oder vielen) ja? Was sind eigentlich die Momente im Leben einem Menschen, die ihm diese ursprüngliche Freude zur Sucht deformieren. Wer kennt nicht Dostojewskijs Spieler, Schnitzlers Spiel im Morgengrauen oder Zweigs Schachnovelle, nur als Beispiel der Beschreibung einer Sucht. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, als gäbe es gar keinen wirklich "suchtfreien" Menschen.

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Was ist besser,

Abhängigkeit oder Sucht? So, wie es den Anschein hat, klingt Abhängigkeit im Ohr der Allgemeinheit besser, ein bisschen, wie Kinder von Eltern. Abhängigkeit impliziert aber auch, dass man ohne "dem" nicht oder nicht mehr leben kann, wie man nicht ohne Wasser und ohne Nahrung leben kann. Und, was in der Realität ja leider immer der Fall ist, dass man von den "Anderen" abgehängt ist, Abhängigkeit und Abgehängtheit; das Wort bezeichnet die Chancenlosigkeit, die Umöglichkeit, auch nur irgend einen Modus Vivendi zu finden. Die momentante politische Suchtdebatte spiegelt das auch völlig wider.

Der Begriff Sucht klingt mir nicht so endgültig, wenn auch vorerst weniger freundlich. Aber ein Alkoholiker, der trocken bleibt, hat einen Weg gefunden, damit zu leben, ein Tabakabhängiger, der sich nur noch zu Rauchern setzt, auch. Einen Weg zu finden, wie man vor allem mit der eigenen Invalidität (Gebrechlichkeit) und dann auch mit der der Anderen leben kann, darauf wird es wohl ankommen.

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die verschwindende grenze

zwischen sucht und genuss ist ja recht gut bekannt. man merkt es ja erst, wenn man wirklich fuer ein - drei jahre pause macht
da ist es- auch bei mir - besonders wichtig, mein verhalten und vor allem empfinden zu beobachten.
dieses mitschnuppern -ein bisschen kenne ich es auch doch im großen und ganzen mache ich um rauchende und somit stinkende - ich sage da wirklich ausdrücklich stinkende personen - einen großen bogen. denn das damoklesschwert dass da gehustet wird ist in jedem fall da. hab eh irgendwo oben schon mal das erwähnt, mit eineinhalb jahre täglich achtstunden neben rauchenhuster. der mann hat- das kann ich ganz offen sagen - mein leben zerstört, wie ein misshandelnder.
oja - und klar ist die gruppendynamik für ex-trinker nicht leicht. denn das trinken ist nicht nur gesellschaftlich anerkannt - nein es ist zu gewissen anlässen sogar obligatoire! und wenn einer sagt, er hätte schon mal 'getrunken' und müsse absolut trocken bleiben, dann steht er erst recht als der dumme da...

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Solange nur der frische Duft

der rauchenden Zigarette den Raum erfüllt, ist es recht angenehm. Sobald aber der kalte Gestank unzähliger Zigaretten aus dem Gewand und der Lunge von Rauchern gekrochen kommt, dann nehm ich auch reißaus, soweit geht meine Leidenschaft auch nicht mehr.

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da bin ich sehr froh

denn kalter rauch ist was sehr grausliches
komisch ist auch dass die raucher nach einer kurzen raucherpause, wenn sie zurückkommen
penetrant schlecht riechen
eben rauchte ich mit pH je eine zigi hier im compi + schlafzimmer. aber es hat sich schon verzogen
ich hab sie genossen, die zigi: es war ein ritual nach dem essen. und das packl verwaltet eh er...

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ein bild zum abgewöhnen

leider selbst verbrochen
wenn ichs seh muss ich schon wieder husten
leider auch unscharf:

aber die zigis hat eh ER. ich hab eh keine; masl ghabt...

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